Sich öffnen

Vor ein paar Jahren kam ein Film raus, bei dem der Trailer das Konzept des Filmes in einem Monolog erklärte. Es war eine Liebeskomödie; dass die zwei Protagonisten also zusammen enden würden, war wie immer schon zu Beginn klar.

 

Der Monolog sagte, dass das Problem in Beziehungen, das sei, die Schaden zu begrenzen. Andere Personen würden durch uns durch, ohne uns wirklich zu berühren. Aber um tatsächlich gebunden zu sein, sollten die anderen Personen Dein Leben erschüttern. Man müsste gegenseitig ineinander rennen, um buchstäblich in Kontakt zu kommen.

 

Obwohl ich einen Blog führe, der meine persönliche Sicht auf die Welt teilt, kann ich Euch versichern, dass mich so zu öffnen, wie oben beschrieben, eine gute mentale Herausforderung ist. Bei den Leuten, denen ich vertraue, passiert es schon eher, aber ansonsten... Zum Beispiel teile ich gar nicht mal meine Lieblingsmusik sooo gerne (außer ich weiß, die anderen mögen die Lieder auch).

 

Wenn ich an den Monolog zurück denke, bin ich zweigespalten. Ich bin davon überzeugt, dass es stimmt! Wenn ich mich nicht öffne, kann man mich auch nicht kennenlernen. Auf der anderen Seite frage ich mich immer, wieviel ist wirklich nötig? Oft genug, habe ich meine Texte geändert, um meine Gedanken neutraler zu halten und für mich war das bis dahin in Ordnung - aber wenn ich detaillierter geschrieben hätte und sich andere noch mehr identifiziert hätten? Das wäre wahrscheinlich umso schöner gewesen. 

 

Und wenn nicht? Dann wären vielleicht ehrliche Konfrontationen entstanden. Wir tendieren Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, das stimmt. Aber nicht jede Konfrontation lässt einen schlechter da. Eigentlich gewinnt man immer, da man auch bei einem fehlerhaften Argument die Möglichkeit hat, sich zu revidieren!

 

Werden meine Blogposts ab jetzt persönlicher? Let's see. Ich weiß es noch nicht, vielleicht; jedenfalls werde ich versuchen, mich mehr zu öffnen - und ja, ich weiß, manche denken jetzt bereits, dass ich viel über mich preisgebe, aber dass ich mich mehr öffne, heißt nicht, dass ich auch auf Social Media mehr verraten werde.

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