Diese Woche habe ich N. ein Bild von vor knapp zehn Jahren gezeigt. Sie meinte, dass ich mich nicht sehr verändert hätte; was ich im Aussehen auch bestätigen kann.
Wie sieht es aber mit dem Charakter aus? Ich glaube, da habe ich mich schon ein wenig verändert.
Ich war früher ein sehr extrovertiertes Kind. Das hat diese Woche meine beste Freundin aus dem Gymnasium sogar von sich aus gesagt. Heutzutage bin ich aber eher ambivertiert - zumindest laut einem Test, den ich neulich durchgeführt habe. Ihr müsst wissen, dass ich sehr gerne solche Tests aus Spaß durchführe.
Vielleicht habe ich das hier auch schon mal gesagt, aber als Kind war ich sehr direkt und habe ohne Überlegung immer alles gesagt, was ich gedacht habe. Mit der Zeit bin ich zurückhaltender geworden. Vielleicht kann man meine Gedanken immer noch von meinem Gesichtsausdruck ablesen, aber meine Reaktionen sind deutlich harmloser.
Höchstwahrscheinlich würde Nassim Nicholas Taleb sagen, dass ich als Kind antifragiler war. Denn egal, was ich sagen würde, wäre die Verantwortung, die ich da mittragen würde, nicht so groß bzw. ich hätte nichts zu verlieren, offen meine Gedanken zu teilen.
Wahrscheinlich denken sich ja viele, dass ich extrovertiert bin. Aber wisst Ihr, wann ich eher zur Introversion tendiere? Wenn ich unter Leuten bin, die ich nicht kenne und die vielleicht älter sind. Wenn ich denke, dass ich nicht mitreden kann. Wenn ich mich nicht wohl fühle.
Das ist ja normal, werden sich wahrscheinlich Einige denken. Naja, ich kenne Leute, auch in meinem Alter, die ich mir nie in solchen Situationen vorstellen könnte - R., Shout-out to you!
Manchmal wünschte ich, wieder direkter sein zu können. Eigentlich möchte ich mir dies auch wieder antrainieren. Ich fände es gut, wieder etwas antifragiler in die Welt zu schauen - dann könnte mir der Taleb nichts mehr anmerken.
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