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Vergangenheit vs. Zukunft

„Was gewesen ist, können wir nicht ändern - eventuell was kommt, aber diese ist eine andere Geschichte.“

Vor circa einem Monat habe ich diese Worte geschrieben - und gestern, wie heute und morgen stimmen sie.

 

Wir leben unsere Erfahrungen in Zyklen. Schon allein, wenn wir an die Jahreszeiten denken, die jedes Jahr wiederkehren, aber auch an die Schulzeit beispielsweise: 1. Klasse, 2. Klasse und dann wird man älter, Ausbildung, Unizeit und Jahr für Jahr gibt es neue und in sich doch wiederholende Muster.

Wir lernen dabei von der Vergangenheit. Unsere Erlebnisse und Erfahrungen prägen uns und wir gehen davon aus, dass alles immer ähnlich ablaufen wird - deswegen wundern wir uns auch, wenn wir Mitte Oktober abends noch auf die Terrasse essen können… Wir sind es nicht gewohnt und rechnen nicht damit, da wir in unserer Vergangenheit andere Erfahrungen gesammelt haben.

 

Was wir aber nicht wissen, ist, was kommen wird. Wie denn auch? Wir können nur nach vorne schauen. Ich muss gerade an die Ökonomen unter uns denken - wenn entschieden werden muss, ob ein Investment weitergeführt wird, soll die Vergangenheit auch nicht mehr in Betracht gezogen werden: dort ist von Sunk Costs die Rede. Man denkt vom Präsens an. Macht das Projekt Sinn, dann führt man es weiter, ansonsten nicht - aber nicht basiert auf die Vergangenheit… warum?

 

Naja, lassen wir das ökonomische Beispiel kurz beiseite. Wieviele Parameter ändern sich mit der Zeit? Man kann nicht davon ausgehen, dass was früher gestimmt oder auch nicht gestimmt hat, heute analog stimmt bzw. nicht stimmt. Wir ändern uns ja auch ein Stückchen weit - wie ich vor drei Wochen geschrieben habe, bin ich auch nicht dieselbe Person, die ich vor fünf Jahren war.

 

Ich weiß, woran Ihr denkt, ich weiß. Woran sollten wir uns orientieren, wenn nicht an die Vergangenheit? An die jetzige Lage sage ich Euch. Nur diese kann uns alle aktuellen Parameter, die ich vorhin meinte, geben. Carpe diem, wie es so schön im Lateinischen heißt - Nutze, genieße den Tag, oder den Moment!

 

Wenn wir all unsere Momente immer so genießen würden, dann würden wir 1. nichts zum Bereuen haben, weil wir immer vollkommen leben würden; 2. würde sich unsere Gegenwart (und folglich) unsere Zukunft, über die wir uns keine Gedanken mehr machen sollten, aus echten Momenten und Erinnerungen zusammensetzen, die wir mit bestem Gewissen aufbewahren können.

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