Was ist richtig? Was ist falsch?

Zwischen Städtetrip und Spawochenende gab es diese Woche viele wunderschöne, tiefe Gespräche.

Gestern ging es dann um Moral: wie können wir Entscheidungen oder gar Ereignisse in dem Moment bewerten, in dem sie passieren?

Wie Ihr wisst, glaube ich, dass immer alles einen Sinn hat, aber den Sinn eines Ereignisses bekommt man erst mit, wenn man eine gewisse Situation Revue passieren lässt… am besten, wenn noch andere Puzzleteile des Gesamtbildes hinzugekommen sind.

Nur wenn man die langfristigen Folgen bemerkt, kann man Schlussfolgerungen ziehen, die eventuell auch eine Kausalität aufweisen - davor sind zu viele Parameter im Spiel, die noch unbekannt sind.

Nichtsdestotrotz versuchen wir öfter Geschehen, Handlungen und Entscheidungen immer direkt zu bewerten. „Warum hast du das jetzt so gemacht?“, „War es richtig?“, „Es war unangebracht.“ Dabei vergessen wir eventuell auf unser (Bauch-)Gefühl zu hören. 

Gerade letzte Woche erzählte ich Z., dass ich selten Sachen, die ich getan habe, wirklich wirklich bereue - und zwar, weil es einen Grund gehabt hat, wenn ich mich in dem Moment so verhalten habe. Auch wenn die Folgen vielleicht nicht optimal erscheinen, konnte ich mich in dem Moment wohl nicht anders verhalten. Wie kann es dann falsch sein, wenn ich auf meinem Innern gehört habe?

Klar, es gibt natürlich Ereignisse, die an sich moralisch verwerflich oder gar falsch sind. Das stelle ich gar nicht in Frage. Aber wenn es ums Zwischenmenschliche geht, wenn es ums Empfinden geht… dann sind es Tatsachen, die man so akzeptieren kann. Wahrscheinlich wird man erst später - anhand der Konsequenzen - ziehen können, was es auf sich hatte und warum es so gekommen ist.

Wenn die Folgen für uns positiv sein werden, dann können wir das Geschehen, die Handlung oder die Entscheidung im Nachhinein als richtig bewerten, ansonsten… naja… aber erst im Nachhinein. Und in der Zwischenzeit sollten wir das Passierte einfach hinnehmen - oder es zumindest versuchen.