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Das Café am Rande der Welt

Diese Woche habe ich zwei Bücher vom amerikanischen Autor John Strelecky gelesen.


Durch ein Mädchen auf Instagram hatte ich von dem Werk "Das Café am Rande der Welt" mitbekommen und habe es mir zum Geburtstag schenken lassen. Nun, ich habe das - zugegebenermaßen nicht sehr dickes - Buch in einer guten Stunde durchbekommen und war so davon entzückt, dass ich am Tag danach sofort in die Bücherei geeilt bin, um die Fortsetzung zu kaufen. Am selben Nachmittag habe ich auch dieses begonnen und gleich fertig gelesen.

 

Ich bin nicht hier, um eine Rezension zu schreiben. Ich habe weder Germanistik studiert, noch möchte ich es so genau analysieren. Ich habe diese kleine Lektüre einfach genossen und möchte nun mit euch die Zitate teilen, die mir am besten gefallen haben.

 

 

Beide Bücher handeln vom Sinn des Lebens bzw. wie man zu sich selbst findet und als Incipit hierfür werden die folgenden drei Fragen benutzt:

  • "Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?" (S.24*)

Dass einem diese Fragen so gestellt werden, ist ja schon merkwürdig. Zu denken, dass die Hauptfigur diese Fragen auf eine Speisekarte in einem Café findet, ist es wahrscheinlich umso mehr. Um ehrlich zu sein, fand ich sie fast verstörend, dennoch machten sie mich auch neugierig und regten mich sicherlich zum Denken an.

 

 

Was ist überhaupt ein erfülltes Leben? Das folgende Zitat könnte einem auf die Sprünge helfen:

  • "Tue, was immer du willst und was deiner Bestimmung entspricht." (S.47*)

Wir haben freien Willen, ok. Aber was entspricht meiner Bestimmung? Und vor allem wie finde ich das raus? Ich habe nachgedacht und denke, dass die eigene Bestimmung einen Mehrwert bringen sollte und einen glücklich machen sollte. Dieser Mehrwert kann vielleicht auch nur heißen, jemandem anderen zu helfen, etwas vom eigenen Wissen beizubringen oder vielleicht ist es, etwas zu erschaffen, das es davor nicht gegeben hat.

 

 

Gerade eben meinte ich, jemandem etwas vom eigenen Wissen beizubringen. Das erweitert einen Menschen! Jede neue Errungenschaft macht uns zu jemanden Neuen. Unsere Effizienz wird vergrößert; in Wirtschaftswissenschaften würde man sagen, man vergrößert den Kuchen. 

  • "Wir werden alle durch unsere bisherigen Erfahrungen und unser Wissen eingeschränkt. Die Betonung liegt auf >bisherig<." (S.50f*)

Wir sollten also immer versuchen nach vorne zu schauen, um möglichst viel zu erlernen und um uns neu zu bilden... um uns neu zu definieren! Und unseren persönlichen Kuchen zu vergrößern!

 

 

Wenn wir zurück zum Thema Bestimmung bzw. genau Erfüllung gehen, ist es wichtig zu schauen, was uns glücklich macht, weil wir davon begeistert sind. Ich habe mich beispielsweise für die Universität entschieden, weil ich das für mich wollte. Ich wollte an einer Universität studieren und nicht an einer Hochschule. Das heißt aber absolut nicht, dass es für jeden das Richtige ist. Ich weiß allerdings, dass wenn ich zurückgehen würde, ich mich wieder für die Uni entscheiden würde. 

  • "Unsere Aufgabe [...] besteht darin zu erkennen, dass uns etwas erfüllt, weil wir es selbst nun einmal so empfinden, und nicht, weil jemand anderer uns sagt, dass es erfüllend sei." (S.78*)

Das soll für mich jedoch nicht heißen, komplett auf den Rat anderer zu verzichten. Ich selbst rede meistens mit anderen Leuten, wenn ich nicht weiter weiß, gerade um verschiedene Meinungen zu hören! Aber letzten Endes tue ich nur das, was mir entspricht.

 

 

Weil schlussendlich:

  • "Es geht darum, die Dinge, die ich tun möchte, auch tatsächlich zu tun." (S.84*)

Vorausgesetzt ich habe die Möglichkeit - denn der freie Wille reicht ja nicht immer aus, das ist mir bewusst -, dann arbeite ich auf etwas hin, wenn ich es will. Wenn ich weiß, es gibt keine größeren Restriktionen bzw. Konsequenzen, dann sollte ich die Sachen, die ich machen möchte, zumindest versuchen!

 

 

Diese waren die Zitate, die ich mir aus dem ersten Teil herausgeschrieben habe. Und nein... Es sind nicht wirklich immer neue Erkenntnisse gewesen, aber kleine Denkanstöße, die mich etwas mehr zum Überlegen gebracht haben.

 

Weil mich diese kleinen Maximen doch so fasziniert haben, habe ich mir auch vom zweiten Teil ein paar notiert:

 

 

  • "Jede Tür führt irgendwohin [...]. Wo sie hinführt, erfährt man erst, wenn man hindurchgeht." (S.52**)

Dass die Türen, die erwähnt werden, Erfahrungen sind, ist selbstverständlich. Man erlebt auf irgendwelche Weise irgendeine Erfahrung. Wie es aber sein wird, wird man allerdings erst später feststellen. Diese Sichtweise ist dabei recht neutral: man weiß ja nicht, was auf einem zukommt. Aber wieso sollte man sich im Vorhinein die Möglichkeit nehmen, zu erfahren, wie es sein könnte? 

 

 

Es könnte nämlich nicht nur gut, sondern wundervoll werden! Manchmal traut man sich nicht, aus den eigenen Grenzen rauszuschauen. Man mag Angst haben, zu versagen. Man sieht ein Ziel als unnahbar an und doch ist es wichtig sich vor Augen zu halten, dass

  • "Es ist völlig o.k., mehr zu wollen als etwas das >in Ordnung< ist." (S.55**)

Und ich will daran glauben, dass es nicht nur o.k. ist, mehr zu wollen, sondern dass man mehr wollen sollte! Ich rede nicht von Habgier, bitte versteht mich richtig! Ich rede davon, sich Größeres vorzunehmen und nicht einfach zu denken, dass etwas unmöglich ist.

 

 

Niemand ist geboren und konnte schon alles. Man lernt und erlernt Tag für Tag. Unsere Eltern, Lehrer, Freunde usw. haben uns in unserem Leben ganz unterschiedliche Sachen beigebracht und so wird es auch unser Leben lang sein. Es wird immer etwas geben, was wir nicht sofort schaffen werden, aber:

  • "Immer wenn du nicht weißt, wie etwas geht, suchst du dir jemanden, der es weiß. Dann bittest du um Hilfe." (S.84**)

Heutzutage kann man sogar Google fragen. Ja, Google weiß einiges! Auch einiges Falsches eigentlich! Jedoch, wenn es um mich geht, kann ich zum Beispiel sagen, dass ich mein erstes gekochtes Rezept aus einem Tutorial aus dem Internet hatte. Ja, so leicht kann das sein! 

 

 

Kommen wir zu einem meiner Ansicht nach sehr interessantes Thema: Das feste Glauben an etwas, gemeinsam mit einer - oder mehreren - entsprechenden Aktion soll zur Folge haben, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen.

  • "Zeigen Sie [die Veränderung] dem Universum intensiv, klar und voller Überzeugung, dann wird es entsprechend darauf reagieren." (S.148**)

Vielleicht bin ich einfach nur eine hoffnungslose Romantikerin, die an Träumen glauben möchte, aber denkt darüber nach: ist es euch nie passiert, dass wenn ihr etwas wolltet und dem entsprechend gehandelt habt, ihr auch das erreicht habt, was ihr wolltet? Womöglich sogar durch Zufälle, an denen ihr ansonsten nie gedacht hättet.

 

 

Aber bitte! Handelt! Man sollte Aktionen durchführen, die ans Ziel führen! Man kann nicht erwarten, plötzlich auf den Malediven aufzuwachen, ohne zumindest einen Flug gebucht zu haben. 

  • "Manchmal frage ich mich, ob der Sinn des Lebens nicht genau darin besteht. Ob es einfach ein riesiges Spiel ist, in dem es darum geht, sich an das Leben zu erinnern, das man selbst führen möchte. Zu erkennen, dass man selbst das Spiel kontrolliert, und nicht andersherum." (S. 229**)

Auf irgendeine Weise sollte man die Situation schon in die Hand nehmen, wenn man auf etwas hinausschaut! Ansonsten lebt man das Leben vor sich hin, teilnahmslos und passiv. Wer will das schon?

 

 

Und last but not least habe ich eine Art Neologismus für euch: Im dem zweiten Teil wird bis zum Schluss von MPS geredet, bis sich am Ende herausstellt, was dies ist:

  • Eine Multiple Persönlichkeitsstärke. Ihnen ist bewusst, dass das Leben zahlreiche Facetten hat. Und dass auch Sie viele Facetten haben." (S.276**) 

Und das stimmt ja auch! Ich bin ja nicht nur die fleißige Uniabsolventin oder die manchmal extravagante Modeinteressierte oder die warmherzige Freundin. Ich bin all das und noch vieles mehr! Genau, wie jeden einzelnen von uns. Ich denke, dass es nicht möglich ist, eine Person zu definieren, weil jeder hunderttausende von Eigenschaften hat, die alle zusammen das ergeben, was wir schlussendlich sind: einzigartig!

 

 

Möglicherweise habe ich mit diesem Post Interesse an die Bücher erweckt. Ich kann sie sicherlich weiterempfehlen! Deshalb setze ich euch hier die Links. 

Diese ganzen Zitate sollten etwas zum Nachdenken anregen. Mir haben sie ein kleines Lächeln auf dem Gesicht gezaubert; ich hoffe, das war bei euch auch der Fall! 


Literatur

* Strelecky, J. (2018). Das Café am Rande der Welt (39. Aufl.). München, Deutschland: dtv Verlagsgesellschaft

** Strelecky, J. (2018). Wiedersehen im Café am Rande der Welt (3. Aufl.). München, Deutschland: dtv Verlagsgesellschaft

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